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AIDANOVA Schiffsbewertung

Schiffsbewertung deutsches Kreuzfahrtschiff

kleine Kreuzfahrtschiffe und deutsche Kreuzfahrtschiffe

Im Mai 2019 sind wir mit der brandneuen AIDANOVA durch das westliche Mittelmeer gekreuzt. Die Kabinen waren mit 4520 Passagieren fast ausgebucht, allerdings waren die Oberbetten in den Kabinen überwiegend nicht belegt. Diese große Menge an Mitreisenden verteilte sich überraschend gut auf 17 Decks mit 16 Restaurants, vielen Pools und Sitzbereichen.

Die Liegezeiten der AIDANOVA in den Häfen sind so lang, dass die Passagiere die in die Nachtstunden fallenden An- oder Ablegemanöver selten erleben werden. Das Nautische scheint allerdings für die Wenigsten interessant zu sein. Hier steht das schwimmende Resort mit seinem ausgeklügelten und vielseitigen Angebot im Mittelpunkt. Das Meer wird zum Statisten.  

Auf der AIDANOVA haben sich Designer austoben dürfen. An den Wänden finden sich 3-dimensionale Wassertropfen und plastische Muster, die wie Seifenblasenschaum wirken. LED-Screens ersetzen fehlende Fenster, bunte Lichtkugeln sorgen für indirekte Beleuchtung. Als Allwetterschiff bietet die AIDANOVA zwei große überdachte Bereiche, die dank UV-durchlässiger Folie auch für Sonnenanbeter interessant ist. Auf dem obersten Deck, dem Sonnendeck, ist endlich auch wieder der beliebte Bereich über der Brücke betretbar. Unzählige Liegen in verschiedenen Rottönen und einzelne Sonneninseln stehen bereit. Unter Deck bieten großzügige in einander übergehende Läden Abwechslung. Schmerzlich vermissten wir eine Lounge, in der man gemütlich lesen oder spielen konnte, gerne mit Blick über den Bug, wie bei den älteren Aida-Generationen. Die beliebten Buffet-Restaurants der anderen Schiffe werden durch kleinere Aufpreis- oder reservierungspflichtige Restaurants ergänzt.

Wir bewohnten eine 13 qm große Innenkabine. Die bunten Aida-Farbtöne sind jetzt einem lindgrün gewichen. Die Schrankfläche war eher knapp bemessen, mag aber bei den überwiegend einwöchigen Routen ausreichend sein. Zusätzlich zu einer Schreibtisch-Konsole gab es einen praktischen Hocker, der sich zu einem kleinen Tischchen aufklappen ließ. Reichlich Steckdosen und USB-Anschlüsse waren vorhanden.

Das Bad war winzig, aber schick, mit einem Holzlaminatboden, einer schönen Duschkabine und reichlich Ablagefläche. Handtücher in zwei unterschiedlichen Farben halfen, Verwechslungen zu vermeiden.

Gastronomie:

Die AIDANOVA verfügt über fünf große Buffetrestaurants, fünf kleine Spezialitätenrestaurants, bei denen die Getränke extra bezahlt werden müssen und sechs komplett kostenpflichtige A-La-Carte-Restaurants. Die meisten verfügen über eigene Terrassen. Die Speisenkarten variierten von Tag zu Tag nur leicht, was  die Passagiere motivieren soll, die unterschiedlichen Restaurants auszuprobieren.

Das Brötchensortiment war für ein deutsches Schiff bescheiden, bei den Broten fand sich allerdings sehr schmackhaftes Vollkornbrot. Bei den warmen Speisen gab es viele Sättigungsbeilagen (darunter verschiedene Sorten liebloser Pizza), Fleisch und Fischgerichte, aber wenige und etwas einfallslose Gemüsezusammenstellungen. Die Käseauswahl beim Dessert war hingegen recht gut, frischen Parmesan konnte man selbst abschaben. Götterspeise auf dem Buffet verwunderte etwas. Wer sich für die glutenfreie Küche angemeldet hatte, hatte das Glück, eine interessantere Auswahl vorzufinden.

Großes Lob für das Obstbuffet, an dem täglich wechselnde Sorten vor den Augen der Passagiere frisch aufgeschnitten wurden.

Eine Abend haben wir im A-la-Carte-Restaurant „Time Machine“, einer Dinner-Show verbracht. Das Essen war sehr ordentlich und wurde dem Aufpreis gerecht.

 

Service:

Der Service war effizient und liebenswürdig.

Unterhaltung:

Das Unterhaltungsprogramm war vielfältig, auch wenn es an Landtagen tagsüber überschaubar blieb. Im Theatrium wurden ein oder zwei Vorträge pro Tag gehalten, abends fanden hier Shows statt, deren Formate man aus dem Fernsehen kannte. Neu auf der AIDANOVA ist ein Fernsehstudio, das bekannte Shows produziert und ins Theatrium überträgt. Tanzkurse, Lasershows und Silent Party oder Disko fanden im Beach Club statt. Zusätzlich gibt es diverse Workshops oder Shopping-Events, die zum Teil kostenpflichtig sind.

Sport/Wellness:

Der Fitnessbereich erscheint für die maximal über 6000 Passagiere relativ klein, hat aber zusätzlich einen großzügigen Außenbereich mit Outdoorgeräten.

Der Wellnessbereich mit Sauna erstreckt sich über zwei Etagen und ist kostenpflichtig.

Nebenkosten:

Tischweine,  Bier und Wasser sowie Softdrinks waren in den Hauptrestaurants inkl.

Ein Cocktail an der Bar kostet ab 7,60 Euro, eine Halbe 4,70 Euro. Die Preise für Landausflüge sind fair. In den Häfen wird zusätzlich für 10 Euro p.P. ein Shuttle ins Zentrum angeboten.

Dresscode:

Der Dresscode ist leger. Abends zog sich die Mehrheit um, wie sie es auch beim abendlichen Ausgehen in Restaurants machen würde.

Tipps/Empfehlungen:

Reservieren Sie im Vorfeld die zuzahlpflichtigen Restaurants, da sie nur ein begrenztes Platzangebot haben und schnell ausgebucht sind. Diese Reservierungen können auch kostenlos wieder rückgängig gemacht werden. Die Qualität der Speisen in diesen Restaurants ist sehr gut.

Ebenfalls empfiehlt es sich, für Seetage den Spa im Vorfeld zu buchen.

Besonderheiten:

Die AIDANOVA ist nicht ein schwimmendes Hotel sondern eine schwimmende Stadt. Auch nach einer Woche werden Sie immer noch neue Dinge entdecken!

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