top of page

SeaDream Yacht Club Schiffsbewertung

SEADREAM Schiffsbewertung

SEADREAM kleine Kreuzfahrtschiffe

Mit der SEADREAM II waren wir im November 2018 eine Woche lang in der Karibik unterwegs. Das Schiff war mit 104 Passagieren ausgebucht. 60% der Passagiere waren Amerikaner. Norweger waren mit 20 Personen die zweitstärkste Fraktion und es gab 10 Deutsche an Bord. Das Durchschnittsalter der Passagiere lag geschätzt bei Ende 50 Jahren und man sah überwiegend Paare und keine Kinder. Viele der Kreuzfahrer waren Wiederholer. Der Umgangston war locker und man duzte sich.

Die SEADREAM II ist bereits 33 Jahre alt und verfügt über keine Balkone, weil sie zu dieser Zeit nicht üblich waren. Dafür gab es großzügige Decksbereiche mit vielen Rückzugsmöglichkeiten in Form von Sitzecken und Daybeds. Die Crew gab alles, um den Passagieren einen Urlaub zu ermöglichen, der einer Privatyachterfahrung möglichst nahe kam. Die Schiffsleitung agierte flexibel und passte das Routing kurzfristig den Bedingungen an Land und den Wetterverhältnissen an. Eine hochwertige Auswahl an Getränken und der Wassersport bis zur Nutzung der Jetskis waren inklusive.

Die SEADREAM II kreuzt ausschließlich im Mittelmeer und in der Karibik. Entsprechend waren die Decksbereiche hervorragend ausgestattet. Auf dem gut gepflegtem Teakdeck standen dick gepolsterte Liegen und zahlreiche Daybeds (zum Teil leider neben dem Gebläse des Schornsteins) bereit. Viele Sitzecken mit maritimen Bezügen und Kissen boten gemütliche Rückzugsmöglichen. Ein ca. 6 m langer Pool und ein Whirlpool am offenen Heck luden zum Eintauchen ein.

Der Bar- und Restaurantbereich zog sich über zwei Decks und bot genug Platz, um alle Passagiere dort gleichzeitig zu bewirten.

Unter Deck gab es eine sehr gemütliche Bibliothek mit kleinem Casino und Bar, die wetterbedingt wenig frequentiert waren. Eine Lounge wurde für Empfänge oder als Kino genutzt. Im Bauch des Schiffes befand sich das Restaurant, das abends oder bei schlechtem Wetter genutzt werden konnte.

Wir bewohnten einen 18qm großen „Stateroom“, eine der Standardkabinen auf der SEADREAM. Sie war in einen Wohn- und einen Schlafbereich unterteilt, wobei das Bett am Fenster stand. Das Mobiliar war sehr gepflegt, entsprach aber nicht unbedingt dem aktuellen Zeitgeschmack. Die Bettwäsche bestand aus edler ägyptischer Baumwolle, ein echter Luxus. Jeden Abend wartete auf dem Bett eine kleine Überraschung: ein Schlafanzug mit eingesticktem Namen in der richtigen Größe(!), eine Schlafbrille, Schuhbeutel oder ein Lavendelsäckchen.

Eine Minibar wurde nach Wunsch aufgefüllt. Der Fernseher hatte sechs englischsprachige Sender, aber leider keinen Plotter, auf dem man den Schiffsort verfolgen konnte.

Das Bad verfügte über eine angemessen große Dusche mit Glastür, war aber insgesamt so klein, dass die Benutzung der Toilette leichte Akrobatik verlangte. Für den verwöhnten Kreuzfahrer standen Bulgari-Pflegeprodukte bereit. Die Handtücher wurden, wenn nötig, drei Mal am Tag ausgewechselt. In dem Bad wären sie auch schwerlich getrocknet. Die Sauberkeit war sehr gut.

Gastronomie:

Auf der SEADREAM II wurden das Frühstück und Mittagessen grundsätzlich an Deck eingenommen. Abends wurde entweder im Restaurant serviert oder, bei gutem Wetter oder wenn die SEADREAM II ankerte, ebenfalls an Deck. Am Buffet standen Obst und Milchprodukte bereit, leider kein Obstsalat. Frisch gepresster Orangen- und Gemüsesaft wurden neben den üblichen Kaffee- und Teesorten angeboten. Es gab diverse Brotsorten, Croissants und Pain au Chocolat, letztere allerdings nicht in französischer Qualität. Die Käseauswahl war amerikanisch schlicht. Eierspeisen wurden nach Wunsch am Tisch serviert. Beim Frühstücksbuffet vermissten wir die Abwechslung.

Das Mittagessen bestand aus einem Salatbuffet und einer ausgezeichneten „Healthy Corner“ mit Rohkost, gerösteten Nüssen und Dips und einem Dessertbuffet mit Käse, Kuchen und den SeaDream-Cookies (amerikanisch weich). Am Tisch serviert wurde der Hauptgang, bei dem man aus mehreren Gerichten wählen konnte.

Nachmittags wurden am Pool Sandwiches sowie die Kuchen vom mittäglichen Buffet angeboten.

Vor dem Abendessen standen Hors d’oeuvre und Champagner in der Lounge bereit. Im Restaurant gab es anschließend mehrere Menüs zur Auswahl, die sich beliebig kombinieren ließen. Hervorragend waren in der Regel die Fleischgerichte.

Insgesamt empfanden wir, dass dem Essen in einigen Bereichen die Finesse, die man auf einem Luxusschiff erwartet hätte, fehlte.

Getränke in einer sehr guten Qualität waren bis hin zum Champagner im Preis enthalten.

Service:

Der Service war aufmerksam. Die Crew merkte sich schnell die einzelnen Lieblingsgetränke. Am Pooldeck wurden verschmutzte Sonnenbrillen geputzt, frische Handtücher verteilt und regelmäßig Drinks oder Snacks angeboten. Für Landgänge standen Schirme und Wasserflaschen bereit.

Unterhaltung:

Wie auf einer Privatyacht gab es kein Unterhaltungsprogramm. Stattdessen wurde abends in eine Strandbar eingeladen, ein Beach BBQ und der berühmte Kaviar & Champagne Splash durchgeführt oder es wurde an der Bar an Deck getanzt und gefeiert.

Der Cruise Director lud an einem Tag zu einer kostenlosen Fahrradtour ein.

An einem regnerischen Vormittag wurden spontan Kinofilme gezeigt und Popcorn serviert.

Sport/Wellness:

Es gab einen Spa, in dem u.a. Thai-Massage angeboten wurde und ein kleines Fitnesszentrum. Morgens wurden eine Yoga- und eine Tai-Chi-Stunde angeboten, die leider nicht draußen stattfanden.

Highlight war die Wassersportplattform, die an den Tagen vor Anker geöffnet wurde. Wenn es von den Behörden genehmigt wurde, fand motorisierter Wassersport wie Jetski, Wakeboard, Wasserski oder Bananaboat statt. Ansonsten wurden die nicht motorisierten Wassersportarten angeboten. Das Schwimmen von Bord aus war nur zu bestimmten Uhrzeiten möglich, wenn kein Wassersport stattfand.

Nebenkosten:

Der gesamte Wassersport, die Getränke und das Trinkgeld waren im Reisepreis bereits enthalten. Landausflüge kosteten extra und waren relativ hochpreisig. WLAN kostete 35 USD pro Tag oder 99 USD pro Woche.

Dresscode:

Tagsüber war der Dresscode leger, wobei man eher Polo-Hemd als T-Shirt trug. Abends zog man sich um. Bei den Herren sah man teilweise Sakkos, ansonsten überwiegend Hemden. Die Mehrheit der Frauen trug Sommerkleider.

Tipps/Empfehlungen:

Nutzen Sie die Möglichkeit, eines der Mountainbikes zu leihen, um damit einen Landausflug zu machen.

Auf den Daybeds können Sie auch übernachten. Sie werden mit Bettwäsche versehen und Sie können dort eine Nacht unter den Sternen verbringen. Melden Sie sich dafür rechtzeitig an!

Besonderheiten:

Am Heck gibt es zwei Ausgucke mit Drehsesseln, die mit Ferngläsern ausgestattet sind.

bottom of page